SLAVÍK – DUNKLE NÄCHTE IN PRAG

Ein wenig beschwipst tanzte sie die Straße entlang. Eins, zwei, drei, eins, zwei, drei, ihre Füße flogen über den Asphalt, während die Nachtigallen ihr ein Konzert gaben. Na gut, sie war schon wirklich betrunken, aber das hielt sie nicht davon ab sich so lange im Kreis zu drehen, bis ihr wirklich schwindlig wurde und sie anhalten musste, weil sich alles in ihrem Kopf drehte und sie auch nicht mehr aufhören konnte zu lachen. Es war eine milde Nacht, sie war gänzlich allein und konnte sich herausnehmen, was sie wollte. Sie fühlte sich frei wie ein Vogel und wünschte sich, sie könnte sich den Nachtigallen anschließen. Einige Sekunden später hörte man ihre Stimme durch die leere Straße hallen, eine Mischung aus Lallen und glücklichem Herumglucksen. Ein Rauschen schreckte sie auf, als die Vögel aus den Bäumen stoben und kurz den Nachthimmel verdunkelten, und sie nunmehr alleine zurück ließen. Und es war so still, dass sie sich mit einem plötzlichen nervösen Gefühl umzusehen begann. Lange Schatten, und aus der milden Nacht wurde plötzlich eine Nacht, die sie zum Frösteln brachte. Unwillkürlich lief sie schneller, ihre Absätze klackerten schon fast hektisch auf dem Boden. Sie sah es nicht kommen, ebenso wenig hörte sie es. Kurz darauf zerriss ein gellender Schrei die unheimliche Stille.

Wer bist du?

Es gibt mehr als eine Geschichte über sie, diese Blutsauger, Gestaltwandler und gefürchteten Zauberinnen. Sie werden dazu benutzt, um Kindern einen kurzen, aber durchaus vergnüglichen Schrecken einzujagen, Erwachsene verschlingen in morbider Faszination Romane und Filme über sie, aber nur wenige glauben wirklich an die Existenz dieser Wesen. Schließlich halten sie sich auch seit Jahrtausenden in den Schatten verborgen, sie sind zu Meistern des Versteckens und Irreführens geworden und man erkennt ihr wahres Wesen meist erst, wenn es zu spät ist. Aber es gibt sie, und sie sind realer als jeder Mensch glauben kann.

Wo bin ich?

Sein Atem ging stoßweise, er wusste nicht, wie lange er schon rannte und langsam machte sich die schleichende Gewissheit breit, dass er es gar nicht schaffen konnte. Dabei hatte es so harmlos angefangen, es war ein nächtlicher Spaziergang durch den Wald gewesen, ein Ort an dem er sich immer wohler gefühlt hatte als in den tiefen Schluchten von Großstädten, doch dann waren sie plötzlich aufgetaucht. Ein Wolf, zwei Wölfe. Sie zu zählen hatte er sich nicht die Mühe gemacht, als er erkannt hatte, dass er ihr nächstes Nachtmahl werden sollte, sondern die Beine in die Hand genommen. Er musste nur schnell genug aus diesem Wald heraus, er konnte bereits sehen, wie die Bäume sich lichteten, aber sie waren zu schnell und viel zu nah. In seiner Panik blickte er sich um und sah sie überall, in seiner Unvorsichtigkeit stolperte er auch prompt über eine Wurzel, nur dass er nicht auf den Waldboden knallte, sondern in die Arme einer Frau. Einen Moment lang konnte er sie nur wie eine Erscheinung anstarren, auch wenn sie sich so wirklich anfühlte. „Ich habe dich schon öfters hier gesehen.“ Ihr Grinsen war so sorglos, er dagegen wollte nur ihre Hand schnappen und weiter rennen, aber sie war so stark. Leise wisperte sie in sein Ohr. „Du stehst unter meinem Schutz. Jetzt bist du sicher...“ Diese Frau war wirklich irre. Mitten im Wald, verfolgt von Wölfen und sie hielt ihn auf, sie musste wirklich übergeschnappt sein. Ihm konnte sie nicht helfen, aber er konnte sie hier auch nicht lassen, und so bemühte er sich, aus ihrer Umarmung zu entkommen, um sie wegzuzerren, als er sah wie die Wölfe sich zurück zogen, mit gebleckten Zähnen. Dann waren sie weg, und er stand in den Armen einer wildfremden Frau und heulte wie ein Schlosshund.

Wichtige Fakten:

• Das Board spielt in Prag in der heutigen Zeit.
  
• Vampire, Werwölfe und Hexen sind Wirklichkeit und verbergen sich vor den Augen unwissender Menschen. Mehr Informationen findet man bei den .
  
• Das Board hat ein NC-17 Rating.
  
• Wir spielen nach Szenentrennung.
  
• Gesucht sind alle Arten von übernatürlichen Wesen und natürlich den mehr oder weniger unschuldigen Menschen.